Organist der Bruckner-Orgel St. Florian zu Gast an der Stumm-Orgel Trittenheim
„B-a-c-h ist Anfang und Ende aller Musik“ (Max Reger): mit je einem Orgelwerk des Leipziger Thomaskantors eröffnete und beschloss Andreas Etlinger, zweiter Stiftsorganist der Bruckner-Orgel in St. Florian bei Linz (Österreich), das gut 90minütige Konzert. Anton Bruckner, dessen 200. Geburtstag in diesem Jahr gefeiert wird, war mit dem Sanctus aus seiner „Windhaager Messe“ und einem Menuett mit Trio aus seinem „Kitzler-Studienbuch“ vertreten. In einer gross angelegten Improvisation über „Locus iste“ präsentierte Etlinger die ganze Klangpalette der Stumm-Orgel von 1840. Mit der „Suonata Marziale in Tempo di Marcia“ von Giovanni Quirici (1824-1896) und dem „Capriccio sopra il Cucu“ von J. K. Kerll stand heiter beschwingte Orgelmusik auf dem Programm. Unter der Leitung von Thomas Diedrich, der Andreas Etlinger eingeladen hatte, sangen Eva Martha Eckkrammer (Trier) sowie Ruth Dixius und Peter Vanecek (Mehring) Werke von Gabriel Fauré (Cantique de Jean Racine), Karl Jenkins (Ave verum) und zwei Werke von César Franck (Panis angelicus, Ave Maria), der im Mai 1869 Anton Bruckner an der Orgel von Notre-Dame de Paris gehört hat. Das Programm endete mit einer Überraschung, nämlich mit „Stille Nacht“. Der Komponist dieses weltbekannten Liedes, Franz Xaver Gruber, lebte in Hallein bei Salzburg, wo auch Eva Martha Eckkrammer geboren wurde. Lang anhaltender Beifall für ein eindrucksvolles Konzert, das vor der Kirche mit einem guten Tropfen Trittenheimer Wein ausklang. Unter den zahlreichen Zuhörern waren diesmal auch Gäste aus Antwerpen und Berlin.
Foto: Theo Nilles, Trittenheim
Stille Nacht, Heilige Nacht – Video: Stefan Huck