Die STUMM-Stube
Ein Ort voller Geschichten
Die STUMM-Stube öffnet ihre Türen für Neugierige und Geschichtsbegeisterte. Lassen Sie sich von einem besonderen Ambiente verzaubern, das die Vergangenheit lebendig werden lässt. Entdecken Sie, wie Handwerkskunst, Innovation und Tradition das Leben in Sulzbach und Rhaunen über Generationen hinweg geprägt haben – und erleben Sie Geschichte zum Anfassen!
Anfahrt
Kirchstraße 2
55758 Sulzbach
Google Maps
Der Name ist Programm!
In zwei zum Verweilen einladenden Räumen der ehemaligen Küsterwohnung über dem ev. Gemeindesaal können die Besucher eine Zeitreise in das von den Familien STUMM geprägte „alte“ Sulzbach unternehmen. Inge Klingels aus Sulzbach, ihr Mann Friedhelm und weitere ehrenamtliche Helfer haben dort in liebevoller Kleinarbeit Erinnerungsstücke der beiden Dynastien zusammengetragen. Aufbauen konnten sie dabei auch auf Ausstellungsstücke, die der STUMM-Orgelverein zusammen mit Kirchmeister Kilp aus Anlass verschiedener Jubiläen schon früher zusammengestellt hatte.
Bereits vor dem Betreten der STUMM-Stube erhalten die Besucher Informationen über die beiden STUMM-Familien:
Die von Johann Michael STUMM (1683 – 1747) gegründete Orgelbauer-Dynastie und die auf seinem älteren Bruder Johann Nikolaus (1669 – 1742) zurückgehende Eisenhüttentradition.
An der Außenwand rechts neben der Eingangstür befinden sich nämlich Info-Tafeln zum dem 2012 eingerichteten STUMM-Orgel-Weg, die anschaulich über die wichtigsten Stationen informieren.
Wenn man dann die alte Treppe zur STUMM-Stube hinauf geht, fällt sofort der groß dargestellte Stammbaum der 6 Generationen Orgelbauer STUMM ins Auge. Die Treppenwände sind gesäumt von Bildern bedeutender STUMM-Orgeln und dokumentieren, dass die Instrumente auch rein optisch faszinieren.
Oben angelangt begegnen dem Besucher dann liebevoll präsentierte Ausstellungsstücke. Um nur einige zu nennen bzw. Ihr Interesse zu wecken:
- eine originale Drechselbank
- eine Übersichtskarte über die derzeit bekannten Standorte von STUMM-Orgeln: Besucher sind immer wieder überrascht, wo sich überall STUMM-Orgeln befinden bzw. befanden.
- ausführliche Dokumentationen über bereits restaurierte Instrumente
- ein „Kassenbuch“ der 5. Generation dokumentiert die Zahlungen der verschiedenen Gemeinden, denen die STUMMs eines ihrer rund 400 gebauten wertvollen Instrumente geliefert haben. Es weist die STUMMs aber auch als Geldgeber in Zeiten aus, als es in der Region noch keine Banken gab.
- gewissermaßen als ‚Highlight‘: Mensurbretter, von denen die Orgelbauer mit Hilfe eines Messzirkels die Maße für den Zuschnitt der Metallpfeifen abnahmen
Aber auch die Eisenhütten-STUMMs haben ihren Platz in der STUMM-Stube.
So findet man u.a.
- einen gusseisernen Ofen, der in einer früheren Eisenhütte ganz der Nähe der heutigen Weitersbacher Mühle gegossen wurde
- eine Übersicht über den Aufstieg der Eisenhütten STUMMs zu einem der bedeutendsten Stahl-Unternehmen Deutschlands: von der ersten Hütte Johann Nikolaus STUMMs in Hammerbirkenfeld bei Schauren, zu den Stahlwerken in Neunkirchen/Saar unter der Leitung Karl Ferdinand Freiherr von Stumm-Halberg, der von Kaiser Wilhelm II. 1888 in den Adelsstand erhoben wurde, bis zum Niedergang in den 1970er Jahren im Rahmen der weltweiten Stahlkrise.
Kombiniert werden kann der Besuch der STUMM-Stube mit einem „Abstecher“ in die direkt neben der STUMM-Stube befindliche kleine, malerische ev. Kirche mit ihrer gemessen am Raum gewaltigen STUMM-Orgel von 1746 (Geschenk von Johann Michael STUMM an seine Heimatgemeinde), sowie einem kurzen Orgelvorspiel und einem Rundgang durch den Ort zu den gekennzeichneten Wirkungsstätten der Orgelbauer.
So ensteht für die Besucher ein in lebendiger Erinnerung bleibendes Erlebnis, wie uns immer wieder bestätigt wird.